Schottergärten schaden dem Klima, der Natur und der Optik

Freudenberger Stadtverwaltung soll eine Aufklärungskampagne initiieren

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen fordert die Stadtverwaltung auf, eine Aufklärungskampagne zur Vermeidung zusätzlicher und zur ökologischen Verbesserung bestehender Stein- und Schottergärten zu initiieren. Fraktionschef Erik Stinner ergänzte während der jüngsten Ratssitzung: „In künftigen Baugebieten sollte das Anlegen solcher Gärten generell ausgeschlossen werden.“

Die Kampagne kann mit Flyer, Internetseiten und regelmäßige Veröffentlichungen in Freudenberg Aktuell erfolgen. Auch Veranstaltungen und Beratungsangebote, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Gartenbauvereinen und -firmen sind denkbar. Der Fokus sollte auf der Verwendung heimischer Pflanzen liegen, die möglichst auch mit einem wärmeren Klima zurechtkommen sollen. Daneben spielen Insektenhotels und Wildblumen eine wichtige Rolle. Vorbildlich eingerichtete Gärten können mit dem städtischen Klimaschutzpreis bedacht werden.

Begründung:
Stein- und Schottergärten sind eine zunehmende Erscheinung unserer Zeit. Sie scheinen ihren Besitzern ein optisch ansprechendes Bild von Ordnung und klaren Strukturen zu geben. Der Wunsch danach ist in Zeiten der Pandemie nachvollziehbar. Zudem verspricht die Einrichtung eines solchen „Gartens“, danach nur wenig Arbeit damit zu haben.
Aus mehreren Gründen sehen wir den Trend zu Stein- und Schottergärten kritisch. Zum einen verstärken sie die gefährliche Abnahme der Artenvielfalt. Vögel und Insekten können sich nicht ansiedeln und finden dort auch keine Nahrung. Zum anderen wird mit diesen „Gärten“ das Aufheizen unserer Innenstädte im Zuge des Klimawandels gefördert, da das Sonnenlicht von ihnen weitgehend absorbiert wird und in Form von Wärme an die Luft abgegeben wird.

Da in Zukunft auch mit vermehrt auftretenden Starkregengüssen zu rechnen ist, sorgt die Ver- siegelung des Bodens mit Steingärten zu einer Verschärfung der Situation. Wasser muss dann durch die städtischen Abwasserrohre abgeführt werden, statt versickern zu können. Bei Stark- regen wird dies zu einer Überlastung der Infrastruktur führen.
Schließlich entsprechen Stein- und Schottergärten nicht den Erwartungen der Allgemeinheit bezüglich der Optik unserer Ortsteile.

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3 Kommentare

  1. Zusätzlich schlage ich vor, regelmäßig spezielle touristische Stadtführungen zu den „schönsten“ bereits bestehenden Schottergärten anzubieten. Vielleicht würde sich der ein oder andere gesteinigte Garten dann doch langsam wieder zu natürlicherem Aussehen wandeln. :-;